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Laterale Sinusboden-Elevation

Klinische Fälle

Laterale Sinusboden-Elevation

Fall von Dr. Pascal Valentini
Paris, Frankreich

Klinische Herausforderung

Es wurde eine Sinusboden-Elevation über ein laterales Fenster durchgeführt. Zwei Implantate wurden 4-6 Monate später gesetzt.

Ziel/Ansatz

Die heutigen modernen Implantate mit Mikrogewinde und konischer Form ermöglichen eine Primärstabilität bei einer Knochenhöhe von 2-3 mm. So können Implantation und Knochenaugmentation häufiger als bisher gleichzeitig durchgeführt werden. Das Simultanverfahren sollte nicht gewählt werden, wenn die Knochenqualität besonders schlecht ist, beispielsweise bei fehlendem kortikalen Knochen oder tiefen Knochendefekten. In solchen Fällen sollte ein stufenweiser Ansatz gewählt werden.

Bei gleichzeitiger Implantation und Augmentation belaste ich die Implantate in der Regel 6 Monate nach der Implantation. Laufende klinische Untersuchungen gehen der Frage nach, ob eine Reduktion dieses Heilungsprozesses auf 4 Monate möglich ist.

Schlussfolgerungen

Ich halte den Durchmesser des Seitenfensters so klein wie möglich, um die größte Kontaktfläche zwischen Geistlich Bio-Oss® und der Knochenwand zu ermöglichen. Darüber hinaus ist bei dieser Vorgehensweise die Stabilität des Knochenersatzmaterials gewährleistet. Das Fenster ist deshalb nur etwas größer als der Durchmesser der Spritze, mit der ich Geistlich Bio-Oss® in die subantrale Kavität einfüge.

Ist die Sinusmembran perforiert, sollte sie in einem angemessenen Abstand zur Perforation vorsichtig von der Knochenwand gelöst werden, um die Spannung von der Membran zu nehmen und die Größe der Perforation zu reduzieren. Anschließend sollte eine trockene Geistlich Bio-Gide® Membran über die Perforation gelegt werden. Erst wenn Geistlich Bio-Gide® positioniert ist, kann sie mit Hilfe eines flachen Operationsinstruments befeuchtet werden.

Auf die Verwendung von autologem Knochen verzichte ich gänzlich bei einer Sinusbodenaugmentation. Verschiedene klinische Studien mit histomorphometrischer Analyse haben gezeigt, dass die Verwendung von autologem Knochen allein oder in Kombination mit Knochenersatzmaterialien nicht zu einer Verbesserung des klinischen Ergebnisses führt.1 Die Transplantation des Knochens verlängert jedoch die Operationszeit, schafft ein neues Operationsfeld und erschwert den Operationsverlauf. Der erfolgreiche Einsatz von Geistlich Bio-Oss® allein bei der Sinusbodenaugmentation wurde in verschiedenen Publikationen nachgewiesen.2-4 Dennoch achte ich darauf, Geistlich Bio-Oss® in engem Kontakt mit den Knochenwänden zu halten. An diesen Kontaktstellen wächst neuer Knochen heran. Deshalb verwende ich Geistlich Bio-Oss® mit kleiner Partikelgrösse (0,25-1 mm).

Referenzen:

  1.  Del Fabbro M, et al., R.; Int J Periodontics Restorative Dent 2004, 24: 565-77 (Systematic review).
  2.  Valentini P, Abensur D, Int J Oral Maxillofac Implants 2003; 18: 556-60 (Clinical study).
  3.  Hallmann M, et al., Int J Oral Maxillofac Implants 2002; 17: 635-43 (Clinical study).
  4.  Valentini P, et al., Int J Periodontics Restorative Dent 2000;20(3): 245-53 (Clinical study).

Laterale Sinusboden-Elevation mit Follow-up von 13 Jahren

Fall von Außerord. Prof. Stephen Wallace
New York, USA

Klinische Herausforderung

Eine 63-jährige Patientin stellte sich mit nicht erhaltungswürdigen Zähnen im Oberkiefer und dem Wunsch nach einer festsitzenden Rekonstruktion vor. Es wurde ein mehrstufiges Vorgehen geplant, bei dem die Eckzähne als Pfeiler für ein festsitzendes Provisorium verwendet wurden, während eine Sinusaugmentation und verzögerte Implantation durchgeführt wurden. Der Fall präsentierte sich mit 1-2 mm krestalem Knochen in den Molarenregionen. Während der Sinusaugmentation wurde die Schneidersche Membran auf der rechten Seite großflächig perforiert. Zur Reparatur wurde eine Kollagenmembran verwendet. Danach erfolgten beidseitig Sinusaugmentationen mit Geistlich Bio‑Oss® als alleinigem Augmentationsmaterial. Das laterale Fenster wurde jeweils mit einer Geistlich Bio‑Gide® Membran abgedeckt. Nach einer längeren Verzögerung (finanziell bedingt) wurden Implantate in die augmentierten Sinusregionen gesetzt und eine Knochenbiopsie durch das laterale Fenster entnommen. Die Frontzähne wurden extrahiert und das Provisorium bis zu den posterioren Implantaten verlängert. Später wurden Implantate in die Eckzahnregionen gesetzt und der definitive Zahnersatz wurde angefertigt. Die abschließende Nachkontrolle fand 13 Jahre nach der Sinusaugmentation statt.

Klinisches Ergebnis auf einen Blick

Ziele

Schlussfolgerungen 

Ziel/Ansatz

Es gibt 3 interessante Herausforderungen bei diesem Fall:

  1. Trotz einer initialen Restknochenhöhe von nur 1-2 mm wurde für die Sinusboden-Augmentation ausschließlich Geistlich Bio‑Oss® verwendet.
  2. Trotz einer großflächigen Perforation der Schneiderschen Membran wurde ein erfolgreiches Resultat erzielt.
  3. Die Implantate im augmentiertendistalen Oberkiefer sind seit etwa 10 Jahren erfolgreich, wobei es einen gewissen Verlust an krestalem Knochen gegeben hat (bis zur Bildung der biologischen Breite).

Schlussfolgerung


Elevation mit einer Knochenfenestration des Sinusbodens

Fall von Prof. Angelo Menuci Neto & Prof. Washington Santana
Porto Alegre & Goiania, Brasilien

Klinische Herausforderung

Die hier beschriebene Patientin ist eine 56-jährige Nichtraucherin mit guter Allgemeingesundheit. Sie berichtete in der Anamnese eine Zahnextraktion im rechten Seitenzahnbereich des Oberkiefers vor etwa 3 Monaten. Der Behandlungsplan sah eine festsitzende prothetische Versorgung vor, und um dieses Ziel zu erreichen, wurde eine Sinusaugmentation vor der Implantatinsertion durchgeführt.

Klinisches Ergebnis auf einen Blick

Ziele

Schlussfolgerungen

Ziel/Ansatz

Es wurde ein Mukoperiostlappen zur Freilegung der lateralen Wand des Sinusabpräpariert. Nach Durchführung der Osteotomie wurde die Schneiderische Membran vorsichtig angehoben und unter der Membran Platz für das Knochenaugmentat geschaffen. Anschließend wurde mit Hilfe einer zugeschnittenen Geistlich Bio‑Gide® Membran eine Fenestration in der unteren knöchernen Wand des Sinus verschlossen. Daraufhin wurde das Knochenersatzmaterial Geistlich Bio‑Oss® in die Sinushöhle eingeführt und Geistlich Bio‑Gide® zur Abdeckung des Antrotomie-Fensters geformt und positioniert. Nach 8 Monaten wurde ein Zahnimplantat in den augmentierten Bereich inseriert. Die prothetische Rehabilitation erfolgte 4 Monate nachdem Einsetzen des Implantats.

Schlussfolgerung

Dieser klinische Fall mit einem Follow-up von 12 Monaten zeigt die Verwendung von Geistlich Bio‑Oss® und Geistlich Bio‑Gide® bei einer Sinusboden-Elevation zum Zweck der Rehabilitation mit Zahnimplantaten. Das gute prothetische Resultat bestätigt die hervorragenden osteokonduktiven Eigenschaften von Geistlich Bio-Oss®, die für die Osseointegration des Implantats entscheidend sind.


Gegenwart einer antralen Pseudozyste und gleichzeitige Implantatinsertion

Fall von Prof. Yong-Dae Kwon
Seoul, Südkorea

Klinische Herausforderung

Ein Mann mittleren Alters kam mit Wunsch nach Zahnimplantaten in die Praxis. Die Panoramaröntgenaufnahme zeigte einen verschwommenen Schatten im rechten Sinus maxillaris. In der zur weiteren Abklärung angefertigten CBCT-Aufnahme war eine kuppelförmige Verschattung sichtbar, was auf eine antrale Pseudozyste hinweist. Die Restknochenhöhe in der Region des 1. Molaren wäre für einen transkrestalen Ansatz ausreichend gewesen. Doch die Morphologie des Restkieferkamms in diesem Bereich und das Vorhandensein einer antralen Pseudozyste waren keine günstigen Voraussetzungen für eine transkrestrale Sinusboden-Elevation. Deshalb wurde das Vorgehen über ein laterales Fenster gewäh

Klinisches Ergebnis auf einen Blick

Ziele

Schlussfolgerungen

Ziel/Ansatz

Um sicherzustellen, dass die Verschattung nichts Anderes als eine asymptomatische antrale Pseudozyste war, wurde eine Sinusboden-Elevationmittels lateralem Fenster geplant. Nach Eröffnung eines Knochenfensters konnte die kleine zystische Läsion mit gelblichem Schleim abgesaugt werden. Während des Eingriffs zeigte sich eine Perforation in der Schneiderschen Membran, die mit Geistlich Bio‑Gide® repariert werden konnte.

Schlussfolgerung 

Geistlich Bio-Gide® ist aufgrund seiner einfachen Handhabung und seiner guten Haftung an der Schneider'schen Membran ein hervorragendes Werkzeug für die Perforationsreparatur. Geistlich Bio-Gide® sollte so zugeschnitten und platziert werden, dass sie die Perforation vollständig abdeckt.


Elevation mit großer Sinusmembranperforation

Fall von Außerord. Prof. Prisana Pripatnanont
Hatyai, Thailand

Klinische Herausforderung

Bei diesem Fall wurde eine Langzeitnachkontrolle einer Sinusboden-Augmentation durchgeführt. Eine große Perforation der Schneiderschen Membran wurde mit Geistlich Bio‑Gide® und thrombozytenreichem Fibrin (platelet-rich fibrin, PRF) repariert und eine Sinusboden-Augmentation mit Geistlich Bio‑Oss® Partikeln durchgeführt.

Eine 61-jährige Frau kam in die Zahnarztpraxis und wünschte einen implantatgestützten Zahnersatz im Bereich des linken 2. Prämolaren und 1. Molaren. Der unbezahnte Bereich hatte eine Knochenhöhe von 4-5 mm. Es wurde eine Sinusboden-Elevation und 7 Monate später eine Implantatinsertion geplant. Während der Eröffnung des lateralen Fensters zum Sinusboden trat eine Perforation der sehr dünnen Schneiderschen Membran durch den rotierenden Bohrer auf. Um die gesamte Perforationsstelle zu reparieren, wurden Geistlich Bio‑Gide® und PRF zurAbdeckung der Perforation verwendet. Anschließend wurde der Sinusboden mit 1 g Geistlich Bio‑Oss® Partikelnaugmentiert. Das Implantat wurde 7 Monate nach der Augmentation mit guter Primärstabilität gesetzt. Die prothetische Versorgung erfolgte 4 Monate nach der Implantatinsertion. Nach einem Nachkontrollzeitraum von 2 Jahren gab es keine marginale Knochenresorption rund um das Implantat; der augmentierte Bereich zeigte nur minimale Volumenveränderungen und gute Verhältnisse für die Implantate.

Klinisches Ergebnis auf einen Blick

Ziele

Schlussfolgerungen

Ziel/Ansatz

Dieses Fallbeispiel zeigt, dass sich Geistlich Bio‑Gide® gut für die Reparatur einer großen Perforation der Schneiderschen Membran eignet. Außerdem belegt der Fall, dass die Sinusboden-Elevation mit Geistlich Bio‑Oss® Granulat einen langfristig volumenstabilen Knochen im augmentierten Bereich bewirkt.

Schlussfolgerung

GeistlichBio‑Gide® wird erfolgreich für die Reparatur einer größeren Perforation der Schneiderschen Membran verwendet, und eine Sinusboden-Augmentation mit Geistlich Bio‑Oss® Granulat sorgt für gute knöcherne Verhältnisse für die Implantatinsertion und ein stabiles Volumen.