Prävention der Sinusboden-Elevation
Klinische Fälle
Alveolarkammerhaltung im posterioren Oberkiefer zur Prävention
Klinische Herausforderung
Die Kombination von alveolärer Knochenresorption und Sinuspneumatisation nach Zahnextraktion reduziert die verfügbare vertikale Knochenhöhe für eine Implantatinsertion und kann eine Sinusboden-Augmentation notwendig machen. Bestehende Techniken für die Sinusboden-Augmentation wie etwa transalveoläre oder laterale Fenster-Ansätze liefern vorhersehbare Ergebnisse, sind aber für den Patienten mit einer nicht unerheblichen Morbidität verbunden. Auch das Risiko von Komplikationen (z.B. Perforation der Schneiderschen Membran) sowie Kosten und Zeitaufwand für die Behandlung sind zubedenken.1-2 Ein alternativer Behandlungsansatz kann die Verwendung kurzer Implantate (< 6 mm Länge) im posterioren Oberkiefer sein. Hinsichtlich seines langfristigen Erfolgs sind jedoch derzeit keine ausreichenden klinischen Nachweise verfügbar.3-4
Klinisches Ergebnis auf einen Blick
Ziele
- Alveolarkammerhaltung im posterioren Oberkiefer.
- Reduktion der Notwendigkeit von Verfahren zur Sinusaugmentation.
Schlussfolgerung
- Alveolarkammerhaltung mit Geistlich Bio‑Oss® und Geistlich Bio‑Gide® reduziert die Notwendigkeit einer Sinusaugmentationvor der Implantatinsertion.
Ziel/Ansatz
Im posterioren Oberkiefer wurde eine Ridge Preservation durchgeführt, um die Notwendigkeit eines Verfahrens zur Sinusboden-Augmentation zu reduzieren.Vor der Extraktion wurden CT-Aufnahmengemacht, um die vertikale Knochenhöhe zu beurteilen. Nach der Extraktion wurde die Alveole gründlich kürettiert, um jegliche entzündlichen oder infektiösen Gewebe zu entfernen, und dann die Unversehrtheit der bukkale Platte inspiziert. Deproteinisiertes bovines Knochenmineral (Geistlich Bio‑Oss®, 0,25-1,0 mm) wurde in die Alveole eingebracht und fest bis 0,5 mm oberhalb des Alveolarkamms verdichtet. Eine porcine Kollagenmembran (Geistlich Bio‑Gide®) wurde zugeschnitten und bedeckte die Alveole, um den Verlust der eingebrachten Partikel zu verhindern und für Stabilität der Wunde zu sorgen. Darüber hinaus wurde eine interne Kreuz-Nahttechnik5 verwendet, um die Membran und das Augmentat auch ohne einen primären Wundverschluss zu stabilisieren. Postoperativ wurden Antibiotika und antiseptische Mundspülungen verordnet. Die Nähte wurden nach zwei Wochen entfernt. Nach einer Heilungsphasevon 4 Monaten fand eine klinische Überprüfung mit CT-Aufnahmen statt, um etwaige Veränderungen der vertikalen Kieferkammhöhe und beim Sinusvolumenzu beurteilen.
Schlussfolgerung
Eine Ridge Preservation nach Extraktionvon posterioren Oberkieferzähnen kanndie Remodellierung und Sinuspneumatisation nach Extraktion minimieren und so die Notwendigkeit einer Sinusboden-Elevation vor der Implantatinsertion reduzieren.
Referenzen:
- Pjetursson et al., 2008. Journal of clinical periodontology (35), 216-240 (Clinical study).
- Tan et al., 2008. J Clin Periodontol. Sep;35(8):241-54 (Clinical study).
- Fan et al., 2017. Clin Implant Dent Relat Res. Feb;19(1):207-215 (Clinical study).
- Thoma et al., 2015. J Clin Periodontol. 2015 Jan;42(1):72-80 (Clinical study).
- Park et al., 2016. J Periodontal Implant Sci. 2016 Dec;46(6):415-425 (Clinical study).