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AMMR®

Es besteht Einigkeit, dass Meniskusschäden, wenn immer möglich so behandelt werden sollten, dass so viel Meniskusgewebe wie möglich erhalten werden kann. Teilweise oder komplette Meniskektomie führen zu degenerativen Veränderungen im Kniegelenk. Patient*innen mit einer Meniskusresektion im relativ frühen Alter leiden oft an früher Osteoarthrose und können später sogar einen Gelenkersatz benötigen.1

Das Konzept vom arthroskopischen Meniskus Wrapping wurde 2003 durch Roland P. Jakob (CH) am Kantonsspital Fribourg (CH) entwickelt und erstmals eingesetzt. 2010 wurden die Technik und die ersten Resultate publiziert.2 Nach einem Follow-Up von 2.5 Jahren konnte bei 90% der 30 Patient*innen der behandelte Meniskus erhalten werden. Die Autoren folgerten, dass das angewandte Wrapping die Heilungschancen verbesserte, die Technik jedoch anspruchsvoll sei.
Tomasz Piontek (PL) investierte weiter in die Technik – die Arthroskopische Matrix-basierte Meniskusreparatur (AMMR®).

Bei der AMMR® Technik wird der beschädigte Meniskus mit Chondro-Gide® umwickelt. Die glatte Oberfläche der bilayer Kollagenmembran ist zu den Gelenkflächen gerichtet, ihre raue, poröse Seite zur Meniskusoberfläche.1,3 Zuerst wird der Meniskusriss mit Nahttechniken repariert und stabilisiert. Die Chondro-Gide® Membran wird dann um den zuvor stabilisierten Meniskus fixiert mit entsprechenden Nahttechniken fixiert. Zuletzt wird Knochenmark-Blutaspirat in den so geschaffenen, temporären Raum zwischen Membran und Meniskus injiziert. Alternativ zur Knochenmarkblutaspiration kann eine Mikrofrakturierung in der interkondylären ‘Notch’ gemacht werden, um Zellen und Wachstumsfaktoren in die stabilisierte Defektzone zu bringen. In der durch die Chondro-Gide® Membran geschützten "biologischen Kammer" können die zusätzlichen biologischen Faktoren den Heilungsprozess unterstützen.3

Die 5-Jahres Ergebnisse der AMMR® Technik von Tomasz Piontek wurden in einer Studie mit 39 Patient*innen untersucht. Diese waren in zwei Gruppen unterteilt: mit isolierter Meniskusreparatur und Meniskusreparatur mit gleichzeitiger VKB-Rekonstruktion. Die AMMR® Behandlung zeigte gute mittelfristige klinische und MRT-basierte Ergebnisse für komplexe Meniskusrisse sowie eine günstige Überlebensrate.4

Im Jahr 2023 wurden die 10-Jahres Ergebnisse derselben Kohorte publiziert. Für die 10-Jahres Nachuntersuchung standen 23 Patient*innen zur Verfügung. Signifikate Verbesserungen im Vergleich zur präoperativen Ausgangslage konnten durch die Lysholm und IKDC-Scores bestätigt werden.5

Referenzen

  1. Piontek, T., et al. All-arthroscopic technique of biological meniscal tear therapy with collagen matrix. Pol Orthop Traumatol. 2012 Jul 31;77:39-45.
  2. Jacobi, M., Jakob, R.P. Meniscal Repair: Enhancement of Healing Process. In: Beaufils, P., Verdonk, R. (eds) The Meniscus. 2010. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-02450-4_17
  3. Piontek, T., et al. Complex Meniscus Tears Treated with Collagen Matrix Wrapping and Bone Marrow Blood Injection: A 2-Year Clinical Follow-Up. Cartilage. 2016 Apr;7(2):123-39. doi: 10.1177/1947603515608988. Epub 2015 Nov 30.
  4. Ciemniewska-Gorzela, K., et al. Complex Meniscus Tears Treated with Collagen Matrix Wrapping and Bone Marrow Blood Injection: Clinical Effectiveness and Survivorship after a Minimum of 5 Years' Follow-Up. Cartilage. 2021 Dec;13(1_suppl):228S-238S. doi: 10.1177/1947603520924762. Epub 2020 Jun 1
  5. Bąkowski, P., et al. Meniscus repair via collagen matrix wrapping and bone marrow injection: clinical and biomolecular study. Int Orthop. 2023 Feb 11. doi: 10.1007/s00264-023-05711-2. Epub ahead of print. PMID: 36764942.
Die IKDC Bewertung ist bei der 10-Jahres Nachuntersuchung gegenüber der präoperativen Ausgangslage signifikant gestiegen. Im Durchschnitt belief sich die Punktezahl für alle Patient*innen auf 88.81. Mit einem durchschnittlichen Wert von 92.22 über alle Patient*innen nach zehn Jahren hat sich der subjektive Lysholm Score gegenüber der präoperativen Ausgangslage signifikant verbessert.

Die Verbesserung blieb über die gesamten 10 Jahre erhalten und basierend auf den MRT-Auswertungen (WORMS) wurden keine fortschreitenden degenerativen Veränderungen über diese Zeit festgestellt. Rissart und Kombination mit einer VKB-Rekonstruktion hatten keinen Einfluss auf die klinischen Ergebnisse.5

 

Referenzen

  1. Piontek, T., et al. All-arthroscopic technique of biological meniscal tear therapy with collagen matrix. Pol Orthop Traumatol. 2012 Jul 31;77:39-45.
  2. Jacobi, M., Jakob, R.P. Meniscal Repair: Enhancement of Healing Process. In: Beaufils, P., Verdonk, R. (eds) The Meniscus. 2010. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-02450-4_17
  3. Piontek, T., et al. Complex Meniscus Tears Treated with Collagen Matrix Wrapping and Bone Marrow Blood Injection: A 2-Year Clinical Follow-Up. Cartilage. 2016 Apr;7(2):123-39. doi: 10.1177/1947603515608988. Epub 2015 Nov 30.
  4. Ciemniewska-Gorzela, K., et al. Complex Meniscus Tears Treated with Collagen Matrix Wrapping and Bone Marrow Blood Injection: Clinical Effectiveness and Survivorship after a Minimum of 5 Years' Follow-Up. Cartilage. 2021 Dec;13(1_suppl):228S-238S. doi: 10.1177/1947603520924762. Epub 2020 Jun 1
  5. Bąkowski, P., et al. Meniscus repair via collagen matrix wrapping and bone marrow injection: clinical and biomolecular study. Int Orthop. 2023 Feb 11. doi: 10.1007/s00264-023-05711-2. Epub ahead of print. PMID: 36764942.



ERFINDER KONZEPT MENISKUS WRAPPING
Prof emer Roland P. Jakob, Fribourg (CH)
WEITERENTWICKLUNG ARTHROSKOPISCHE AMMR®-TECHNIK
MD, PhD Tomasz Piontek, Poznań (PL)
Weitere Informationen finden Sie hier
Literaturtipp - AMMR® 5 Jahres Follow-Up (Ciemniewska-Gorzela et al.)
Literaturtipp - AMMR® 10 Jahres Follow-Up (Bakowski et al.)
AMMR® Indikationsblatt
Stefanie Brauer

Key Account Manager Nord-Deutschland

Harald Schroeder

Key Account Manager Süd-Deutschland